Hermann hatte eine Marschtabelle erarbeitet, an der wir uns gut orientieren konnten, ob wir sozusagen „in Time" sind. Zunächst sah es gar nicht gut aus, denn wir hatten schon nach 1,5 Kilometern einen Reifendefekt bei noch völliger Dunkelheit. Zum Glück hatten wir alle unsere Grubenlampen am Helm. Es sollte aber der Einzige bleiben. Aber unser Ziel war ernsthaft gefährdet. Da wir aber Leistungsmäßig sehr gut zusammen passten, waren wir trotzdem zuversichtlich.
Kurz nach Überquerung der Elbbrücke bei Geesthacht haben wir noch eine junge Frau mitgenommen, die etwas ratlos auf den Streckenplan schaute. Sie wollte zunächst nur ein paar Kilometer mit uns mitfahren, passte aber so gut mit ins Team, dass wir die restlichen 270km nun zu fünft fuhren.
Was Hermann und Michael als Strecke aus dem Hut gezaubert hatten, war eine landschaftlich sehr schöne Strecke auf mir völlig unbekannten Wegen, einen Rastplatz hoch über der Erde, ebenso abwechslungsreiche Straßenbeläge, sowie durch Städte und Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Dazu kann es nur tolles sonniges Wetter (morgens nur trocken und bewölkt) geben.
Was haben wir sonst noch erlebt und gesehen Unterwegs?: Mehrere große Greifvögel, von denen wir einen offensichtlich kurz unter der Deichkrone,beim Mittagessen gestört hatten, ein Kamel, viele Graureiher, Katzen natürlich, einige leider überfahren. Eine Dachs, leider auch überfahren und einen Zug Kraniche, die unter lautem Geschrei hoch über uns hinwegflogen.
Unseren zeitlichen Rückstand konnten wir mehr als wettmachen, da wir auch dank unseres unerwarteten 5 Teammitglieds, in meist gleichmäßigen zügigen Tempos gefahren sind. Unser Zeil haben locker unterboten und waren nach 09:45 Stunden und 273km im Ziel.