Hart aber Fair - CTF in Wedel am 11.Januar 2009 -

Die Wettervorhersage ist sich in den Tagen vorher nicht ganz einig, wie die Streckenverhältnisse werden sollen. Bis zuletzt schwanken die Temperaturankündigungen um den Gefrierpunkt. Wir entscheiden uns da sicherheitshalber für die Spikereifen. Stefan hatte seine und Bärbels am Tag zuvor abgenommen und ist jetzt, wo es doch gut 4°C unter null hat, etwas neidisch.

Es sieht beeindruckend aus, wie sich die Guides und die Teilnehmer auf dem Parkplatz in ihre 7 Gruppen sortieren. Eine Gruppe fährt die kurze Runde (36 km) und wer die längere Strecke (ca. 53 km) in Angriff nehmen will, hat die Qual der Wahl zwischen 6 Gruppen, die nach Geschwindigkeit sortiert aufgereiht sind. Im Durchschnitt hat jede Gruppe etwas mehr als 20 Teilnehmer dabei und die Wedeler damit meines Wissens nach einen Teilnehmerrekord für eine CTF in Schleswig-Holstein aufgestellt. Es ist die übliche Mischung am Start, von MTB mit Vollfederung über leichte Crosser bis hin zu Trekkingrädern mit Straßenausstattung ist wieder alles vertreten und auch bei den Fahrern sieht es ähnlich bunt aus.

Bei den Temperaturen drängen die meisten auf einen pünktlichen Start und so geht es kurz nach 10:00 Uhr gruppenweise auf die Strecke. Die meisten Endspurtler beweisen dabei viel Geduld. Elke, Sabine, Andreas, Heiko, Rolf, Thomas und ich warten, bis fast alle anderen schon auf der Strecke sind, und fahren mit der Ausrichterin Susan in der letzten Langstreckengruppe. Wir fahren runter zur Elbe, um dann festzustellen, dass auch westlich von Hamburg der Elbhang ein paar Höhenmeter hat. Für die, die nicht so schnell von Begriff sind, geht es gleich ein paar Mal runter und wieder rauf. Wer Lust hat, kann dabei immer mal wieder eine Blick auf die vereiste Elbe riskieren. Nun kommen auch ein paar Teilstücke, wo man sich fragen kann, ob es sich vor den „Übungsrunden" der Wedeler auch schon um Wege gehandelt hat. Wir kommen aber überall heil durch.

Bei mir machen sich langsam die Übungsfahrten um die Feiertage bezahlt und so beschließe ich bei nächster Gelegenheit, eine andere Gruppe kennenzulernen. Die Gelegenheit kommt direkt vor der Verpflegungsstelle am Pferdestall, wo uns die fünfte Gruppe gerade entgegenkommt. Ich
melde mich ab und fahre ohne zweites Frühstück weiter.

In dieser Gruppe treffe ich Herman Prior vom Audaxclub SH und Conny, meine Guide vom Vorjahr. Sie hat sich offenbar auch nach vorne gearbeitet. In der vorderen Hälfte der Gruppe meinen einige wohl, auch im Gelände ist Windschattenfahren sinnvoll und Ansagen sind überflüssig. Das hat in der letzten Gruppe deutlich besser geklappt. - Naja, was ist schon perfekt. Es ist trotzdem eine schöne Fahrt. Insbesondere die Single-Trails in den Holmer Sandbergen machen jedes Jahr wieder Spaß. Danach verflacht die Strecke leider zusehends. Ich spiele sogar kurzzeitig mit dem Gedanken, einfach umzukehren und auf dem Hinweg auch wieder zurückzufahren. Dank der inzwischen aufgewachten Spaziergänger wäre das aber wohl auch gar kein so großes Vergnügen.

Der Weg führt wieder zurück zum Pferdestall. Und kaum habe ich mein Revier markiert, kommt auch schon die vierte Gruppe, um auf die letzte Etappe zu gehen. Neues Spiel, neues Glück! Also schließe ich mich jetzt dieser Gruppe an. Die Gruppe ist deutlich größer als die anderen beiden (jedenfalls gefühlt) und so merke ich erst kurz vor dem Ziel, dass hier nicht nur Uwe Lich, sondern mit Björn und Karsten zwei Endspurtler mit dabei sind. Natürlich sind auch noch viel andere da, aber deren Namen weiß ich nicht. Es geht durch den Klövensteen zurück zum Start und trotz des auch hier zunehmenden Fußgänger- und Reiterverkehrs kommt es zumindest in meiner Gruppe zu keinen unfreundlichen Begegnungen. Am Parkplatz angekommen biegt die Gruppe Richtung Anmeldung ab. Ich lasse mir davon den Spaß nicht nehmen und gehe (natürlich fahre ich!) noch auf die vereinseigene Crossstrecke der Wedeler. Ob ich dabei wirklich alle Schleifen erwischt habe, weiß ich allerdings nicht. Wer mag, kann es ja anhand des Tracks überprüfen.

So jetzt unter die Dusche und auf die verbleibenden Gruppen warten. Es gibt außer Gulaschsuppe vom Schlachter auch lecker Torte - so warte ich gern.

Auch die ausstehenden Fahrer treffen heil und sauber wieder ein - der Boden ist hartgefroren und dadurch ist es wohl eine der saubersten CTF der letzten Jahre - und die letzten gelben CTF-Wertungskarten können ihren Besitzern zurückgegeben werden.

Den Wedelern ist eine schöne Veranstaltung gelungen, die im nächsten Jahr gute Chancen hat, weitere Rekorde aufzustellen.

Spannend aus RTF-Fachwartssicht wäre noch zu erwähnen, dass auch die Wedeler das Problem haben, keine Guides für die langsamen Gruppen zu haben, weil alle lieber schnell fahren wollen. Vielleicht lässt sich da ja was machen.

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