Hamburg - Wismar - Hamburg (25.+26. Juli 2009)

Das Wetter in diesem Sommer lässt kaum zu, zwei auf einander folgende Tage frei von Regen zu erleben. Die Vorhersage hatte Recht: am Samstag war mit Schauern zu rechnen. Der erste erwischte uns genau um 9:00 Uhr, als wir eigentlich hätten starten wollen. Da sich aber die vier Teilnehmer aus Bremerhaven verspäteten (eine Vollsperrung der A1 hatte ihren Zeitplan über den Haufen geworfen), mussten wir diesen Schauer auf dem Parkplatz in HH-Rahlstedt abwarten. Gegen 9:45 Uhr konnten wir dann starten, der Schauer war vorüber, die Straßen noch nass. 24 Teilnehmer auf dem Rad sowie drei Helferinnen und Helfer in den beiden Begleitfahrzeugen machen sich auf den Weg nach Wismar. Zu Beginn nahmen wir die bewährte Route über Siek, Linau und Nusse bis zum ersten Verpflegungspunkt in Neu Lankau. Anschließend ging es weiter über Mölln, Sterley, Zarrentin und Drönnewitz nach Döbbersen (2. Verpflegungspunkt). Ab Boddin war die Strecke gegenüber den Vorjahren modifiziert. Das vermooste Pflasterstück zwischen Boddin und Perlin wurde umfahren, anschließend auch die rustikale Ortsdurchfahrt Groß Welzin und das anschließende, ebenfalls leicht Moos-überzogene Pflaster in Richtung Grambow. Von Westen aus erreichten wir Schwerin, durchfuhren zwei verkehrsberuhigte Wohngebiete, um nördlich von Schwerin oberhalb des Ziegelsees die dritte Verpflegungspause einzulegen. Da viele Teilnehmer mit Hand anlegten waren die "fliegenden Depots" jedesmal schnell eingerichtet und jeder konnte sich nach Bedarf stärken. Als wir die Pause beendet hatten setzte ein leichter Schauer ein, die meisten der dunklen Wolken um uns herum trafen uns mit ihrer nassen Fracht aber nicht. Über den Paulsdamm wechselten wir an das Ostufer des Schweriner Sees, fuhren über Retgendorf, Jesendorf und Lübow nach Wismar. Gegen 17:45 Uhr erreichten wir nach 165 km die Jugendherberge noch rechtzeitig zum Abendessen. Mit einem Spaziergang durch die Altstadt von Wismar ließen die meisten von uns den Abend ausklingen.
Am Sonntag starteten wir einigermaßen pünktlich kurz nach 9:00 Uhr. Hatten wir am Samstag den Westwind zumeist als Schiebewind genießen können, spürten wir am Sonntag seine bremsende Wirkung. Gerade auf dem Abschnitt bis Dassow mit dem ständigen Auf und Ab der Straße zog sich das Teilnehmerfeld immer wieder in die Länge. Ein kurzer Stopp hinter Klütz brachte nicht nur das Feld wieder zusammen, sondern auch eine kleine Kurskorrektur. Denn Völkerscharen waren mit ihren Autos unterwegs zu einer Veranstaltung in Brook. Um uns die endlose Autoschlange zu ersparen blieben wir auf etwas südlicher verlaufenden Hauptstraße. In Dassow bauten wir das erste Depot auf. Ab hier tauschte ein Teilnehmer den Fahrradsattel gegen den Beifahrersitz des einen Begleitfahrzeugs. Über Schönberg und Herrnburg ging es nach Utecht, wo auf eine schöne Pflasterstraße der längste Anstieg der Tour (65 Höhenmeter auf 1.500 Metern)  folgte. Im nächsten Ort wurde das Fahrerfeld wieder gesammelt und geordnet, dann konnten wir die letzten Kilometer bis zum Depot am Lankower See zurücklegen. Mustin, Salem, Mölln und Bälau waren einge der nächsten Orte bis zur letzten Verpflegungsstelle in Borstorf. Für die letzten 35 km nahm ein anderer Teilnehmer im Begleitfahrzeug Platz, um seinem Körper nicht mehr abzuverlangen als ihm gut tun würde. Mühlenrade, Basthorst, Dahmer, Rausdorf, Braak und Stapelfeld - schon waren wir zurück in HH-Rahlstedt. Knapp 155 km bei ständigem Westwind haben den meisten Mitfahrern heute wohl gereicht.
Die Stimmung in der Gruppe war sehr gut. Nachdem sich das Feld sortiert hatte lief es rund, am zweiten Tag soll die Zweierreihe als solche wohl auch erkennbar gewesen sein. zum störungsarmen Fortkommen trug bei, dass bei Defekt das Feld weiterfuhr, nur der mit dem Plattfuss sowie ein oder zwei Begleiter anhielten, die die Lücke nach Tausch des Laufrads (wir hatten einen Satz Laufräder im Begleitfahrzeug dabei) zügig wieder schlossen.
Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir 2010 sicher wieder ein Wochenende im Sommer nutzen, um von Hamburg an die Mecklenburgische Küste und zurück zu radeln.
Rolf Titel
(Die genaue Strecke lässt sich hier nachvollziehen.)