Zum letzten Mal die Strecke abfahren, bevor wir am kommenden Wochenende von Flensburg nach Hamburg fahren.
Ich wollte testen, ob der Track brauchbar ist, wo und welche Kontrollfragen notwendig sind und einige Wegpunkte speichern- so stand es auf dem "Zettel".
Dabei noch trainieren ; das heißt, nicht die komplette 2. Etappe an einem Tag durch fahren sondern an zwei Stücken.
Samstag Eutin- Ratzeburg 135 km und Sonntag den Rest.
Dreckschleuder Michael wollte mich am Samstag begleiten- also nix mit ruhig fahren, so wie ich es in der Bäckerei morgens in Eutin noch verkündete. Randonneurstempo!?
Zunächst mal zum Bungsberg hoch- welcher berühmte Italiener hinterließ hier wohl seine Initialen? nein, es war nicht Leonardo da Vinci.
Über Neustadt weiter dann Richtung Süden. An der Schwartau bekam ich langsam Hunger und Kaffeedurst.
Nicht mehr weit bis Ratekau (km85), wo wir bei einem Bäcker ausgiebig zum zweiten Mal frühstücken;
Kaffee und Kuchen. Dieser Bäcker hat aber Sonntags nicht geöffnet. Die Trave queren wir per Busshuttle durch den Herrentunnel. Vorbei an Mauerresten, entlang der Wakenitz kommen wir nach Groß Grönau.
Eine Currywurstbude, da kann Uwe nächsten Sonntag nicht vorbei fahren. Ob ich hier angreife?
Am Kanal von Krumesse bis Berkenthin gegen den Wind immer gerade aus. Nützt ja nix: Unterlenker und treten- noch 10 km länger und ich wär abgestiegen. In Berkenthin Kunst am Wegesrand und schon wieder eine Kontrollfrage. Müssen die wirklich sein, hatte mich auch Anneke schon gefragt. ich weiß es nicht- ich weiß nur, man kann auch kürzer nach Ratzeburg fahren und das gerade in diesem Jahr in der Szene viel über Abkürzer auf Brevets und RTFs diskutiert wird. Wer FLXHH fährt, macht sowas nicht.
Für Sonntag war Unwetter und ganztägiger Regen angesagt- deshalb versuchte Michael mich zu überreden durchzufahren. "Nur was auf dem Zettel steht". Kurz vor Ratzeburg reichte es mir, ehrlich gesagt, auch für heute. 135 km mit einem Bruttoschnitt von knapp 20- die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges reichte noch für einmal Kaffee und Kuchen in der Innenstadt.
Sonntag morgen, die Wetterprognose war gar nicht so schlecht für den frühen Tag. Also 6:30 ab Eutin 7:30 in Ratzeburg auf dem Rad. Vielleicht das schönste Stück der Tour- bis kurz vor Gudow immer entlang der zahlreichen Seeen. Und es rollt richtig gut. Es nieselt, aber davon bekomme ich im Wald fast nichts ab.
Vor Fuhlenhagen wurde ich dann doch etwas nass und ich war froh, dass das HFS- Supporter Team schon wach war und mir einen Kaffee anbot. Später füllte sich das Haus, Madmat und Brimore fuhren nicht die RTF und kamen auch noch vorbei. Nach ein paar Toast mit Honig gab es auch noch Kuchen.
Auch nächsten Sonntag wollen sie uns hier, wie auch schon im Februar empfangen und verpflegen. Alle freuen sich schon auf den Moment, wenn FLXHH hier vorbei kommt. Eine Stärkung hier bei km 185 der 2. Etappe kommt dann gerade recht. Es fällt mir nicht ganz leicht wieder aufzubrechen- es regent inzwischen. Es sind ja nur noch 35 km bis Bergedorf. kurz hinter Fuhlenhagen erwischt mich der 2. Platten des Tages. ich habe Zeit- ich flicke also- unter einem Baum im Trockenen. Ein weiterer Höhepunkt des Tages bietet mir der Sachsenwald mit seinen Wurzeltrails entlang der Bille. Hier treffe ich einen 29- MTB ler und gemeinsam heizen wir über die endlos scheinenden trails. Die nassen Wurzeln sind kein Problem- allerdings sehe ich von der Bille nicht viel- nur manchmal riskiere ich einen Blick- wirklich schön hier. der MTBler begleitet mich noch fast bis Bergedorf- wir verlassen manchmal für einige schöne trails den X- Weg. Ab Aumühle gießt es, wie aus Eimern. Die letzten Kilometer fahre ich Highspeed- ich will jetzt doch endlich ankommen- die Kälte kriecht so langsam unters Trikot. In Bergedorf schaue ich noch nach der Zielankunft und Parkplätzen.
Hier am Marktplatz von Bergedorf endet am 1. Juli die Tour. 420 km haben die Fahrer dann in den Beinen!
Ich freue mich jetzt schon darauf.
In der S- Bahn ziehe ich mir gleich die trockenen Sachen an. Jetzt ist mir doch richtig kalt geworden.
Montag früh sind meine Beine in Ordnung und ich froh, nicht die ganze Strecke an einem Stück gefahren zu sein.
Weniger ist eben manchmal mehr, wie auch Detlef zu sagen pflegt,