Die diesjährige Veranstaltung war in vielerlei Beziehung anders. Es zeigte sich unter anderem, daß der frühe Vogel keineswegs immer den Wurm fängt. Ich hatte dieses Jahr die 220 Kilometer frühzeitig unter die Räder genommen und für gut befunden. Leider machte der Wintereinbruch mit Schneechaos vom vorigen Wochenende meine Arbeit zunichte.
Ich hatte mir eine Woche frei genommen, um den Mini-Brevet abzufahren und meine Wohnung endlich aufzuräumen. Zu letzterem bin ich in der Woche nicht gekommen. Sonntag und Montag war ich mit dem Crosser unterwegs, um mir einen Überblick über die Straßenverhältnisse zu verschaffen... Das war ein echtes Desaster. Weit mußte ich mein Sportgerät tragen (Schnee teilweise über die Knie hoch), langsam kam ich voran und nie nicht kam ich durch.
Am Schaalsee wie auch an der Elbe war viel Schnee gefallen und bis dahin wenig geräumt. Zu Hause angekommen, schaute ich auf den Langzeitwetterbericht und zweifelte stark an der Durchführbarkeit der Veranstaltung. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dienstag war ein Planungstag, denn ich mußte mir über alternative Fahrmöglichkeiten klar werden und priorisieren. Mittwoch erarbeitete ich einen fahrbaren Mini-Brevet nebst Kontroll- und Einkehrmöglichkeiten, Gefahrenpunkten. Mit dem Ergebnis war ich halbwegs zufrieden. Es waren zum Schluß nur wenige Kilometer Bundesstraße dabei.
Die Artlenburger Mühle
Der Elbdeich zwischen Darchau und Neu Bleckede
Donnerstag Morgen ging es schon um 4.00 Uhr auf die Strecke. Am frühen Nachmittag war ich zurück, war mit den Ergebnissen wenig zufrieden, denn die angedachten Umfahrungen der Deichstrecke ab Neuhaus waren entweder noch nicht frei oder mit langen, zu diesem Zeitpunkt schmierigen Kopfsteinpflasterabschnitten versehen.
Bei der Überquerung des Kopfsteins ging denn auch mal wieder eine Navi-Halterung zu Bruch, die ich aber mittels Kabelbindern provisorisch flicken konnte. Während ich weiterfuhr, errechnete ich, daß bei vollständiger Abfahrt die Zeit für eine weitere Abfahrt eng werden würde. So hatte ich am Ende zwar 200 Kilometer auf der Uhr, hatte aber den Schaalsee noch nicht umrundet.
Wieder am PC machte ich Tracks für 2 weitere Varianten (eine hatte ich zunächst ausgeschlossen, weil sie die Strecke noch verlängern, die andere, weil sie diese zu stark verkürzen würde). Ich beschloß, mich noch einmal mit dem Auto auf den Weg zu machen und nicht ohne Ergebnis zurückzukommen.
Am Ende kamen beide Varianten in Frage, ich entschied mich wegen der Kälte für die kürzere, obwohl ich mit der Streckenbeschreibung mehr Arbeit haben würde. Todmüde fiel ich ins Bett und beschloß am Freitag Morgen um 5.00 Uhr die Tracks final aufzubereiten und Streckenbeschreibungen fertigzustellen. Kurz nach 10.00 Uhr konnte ich die aufbereiteten Tracks an die bis dahin angemeldeten Teilnehmer verteilen.
Glücklich war ich dennoch nicht, denn es hatten sich nur wenige angemeldet. War das die ganze Vorarbeit wert? Hinzu kamen weitere Teilnehmerabsagen, unter anderem weil ich für die Bekräftigung der langen Strecke zu lange gebraucht habe. Das tat echt weh. Ich hatte bewußt (u. a. wg. der Wettervorhersagen) im Vorwege die Veranstaltung nicht abgesagt, sondern auf Freitag vor der Veranstaltung vertröstet. Leider kamen kaum noch weitere Anmeldungen hinzu.
Wegen der Anmeldefrist (bis Freitag Abend) bereitete ich am Samstag Morgen ab 4.00 Uhr die Ausdrucke vor. Schon kurze Zeit später konnte ich mich über weitere Absagen (per SMS und Telefon) ärgern. Wie soll ich reagieren, wenn die Vorbereitungen durch sind?
Die Morgendämmerung versprach allerdings einen schönen Tag, so machte ich mich kurz nach 7.00 Uhr auf zum Start, wo schon Ötzy auf mich wartete. Schnell war alles aufgebaut. Die Teilnehmer kamen, meldeten sich an und genossen bei Klönschnack noch einen Kaffee ( teilweise mit Kuchen).
Ein Leihnavi wurde an den Mann und kurz darauf ans Fahrrad gebracht. Eine kurze Einweisung mußte allerdings genügen.
Wegen der Kälte bat ich die Teilnehmer kurz rein und schwor sie auf die Streckenbedingungen ein, wollte Bewußtsein schaffen für überfrorenes Schmelzwasser und die wenigen bei meiner Abfahrt angetroffenen Eisbahnen.
Burkhard war eingetroffen, wollte auf der Strecke Fotos machen. Daher beschloß ich, mit dem Rad mindestens bis Bleckede mitzufahren, dort überzusetzen und sofort zurück ins Ziel zu fahren.
Am Ende fuhr ich mit der Mini-Brevet Spitzengruppe bis Neu Darchau, genoß die Überfahrt mit der Fähre und fuhr nochmals weiter bis Boizenburg.
Überfahrt mit der Fähre
Gemeisames Schlemmen beim Bäcker in Boizenburg
Von Boizenburg aus nahm mich Burkhard mit seinem Fahrzeug mit zurück nach Aumühle.
Dort traf ich letzte Absprachen mit dem Vereinswirt und füllte schon einmal die Wertungskarten teilweise aus, so daß nur noch Streckenlänge, Veranstaltungsnummer und Punkte einzutragen waren. Wenig später trafen auch schon die ersten Mini-Brevetler ein. Mit jedem eingetroffenen Teilnehmer entspannte ich mich ein Stück mehr, zumal alle mit meinen Kompromissen, wie auch dem Wetter sehr zufrieden waren.
Noch vor dem Einbruch der Dunkelheit waren alle Teilnehmer eingetroffen und hatten sich ins Wochenende verabschiedet. Müde ging es zu Hause unter die Dusche und danach sofort ins Bett.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal bei Sascha und Burkhard bedanken, die mich auch dieses Mal bei der Durchführung unterstützten.
Sascha half mir früh morgens am Start, Burkhard war mit dem Auto auf der Strecke unterwegs und hat wirklich tolle Fotos geschossen, die an seinem Bericht ebenfalls hier auf der Homepage anhängen.
D A N K E !!!