In der Rubrik "Wer klebt da auf'm Klo?" widmete sich die Redaktion der Stadionzeitung von Altona 93 dem ENDSPURT Aufkleber:
Hier der komplette Text aus der Ausgabe 11 der Saison 21/22 für das Spiel gegen den Lüneburger SK:
"Das ging nicht gut los: Sturz nach 15 Kilometern, Schürfwunden, wieder rauf aufs Rad. Nur ein Drittel des Starterfelds war noch beisammen, als es hinter Lauenburg auf die letzten Kilometer ging, in Richtung Hamburg. Gegenwind. Wer hat noch Körner? Da „macht Wendelborn ein rechtes Husarenstückchen“, wie es später in einer Vereinschronik heißt. Er zieht davon, das Feld „hat nicht mit dem kleinen, aber doch starken Endspurtmann gerechnet“. Wendelborn geht mit zwei Minuten Vorsprung ins Ziel und „kann vor einer großen Zuschauermenge mit dem goldenen Siegerkranz seine wohlverdiente Ehrenrunde fahren“, siehe Foto.
Wann genau dem Altonaer Radsportler dieser Triumph gelang? Vermutlich 1935, schätzt Marc Metzler. Er ist so etwas wie der Historiker des Radfahrer Vereins Endspurt, 1905 gegründet in Altona. Die Aufzeichnungen sind lückenhaft, auch Wendelborns Vorname ist unklar. Spielte auch keine Rolle, als Metzler dieses Fotomotiv für den Sticker auswählte. Vor gut fünf Jahren muss das gewesen sein. Die Endspurtler hofften, man könnte mit einem Kleber neue Vereinsmitglieder gewinnen. Ein Gedanke, der Fans und Verfassern dieser Rubrik nicht fremd ist.
Ist auch clever, AFC-Fans fürs Radfahren anzuwerben. Erstens mögen manche das Altona-93-Rad erinnern, eine Ausfertigung des „Fahrradladens“ in der Barnerstraße. Zweitens lassen sich viele Auswärtsspiele mit einer sportlichen Radtour erreichen. Drittens: Wenn irgendwann die Gelenke das Fußballspielen nicht mehr tolerieren, so bestätigt Metzler: „Radfahren geht bestimmt noch.“