Love und Bike, Paraden und andere Veranstaltungen

Helmut hatte mich noch nie mit Rad gesehen. Er kannte mich 'nur' als Helfer.  Fürs Foto durfte ich Andrea drücken, das Rad geriet da eher in den Hintergrund. Aber schon dafür hat sich die Anreise zur RTF bis vor Lübecks Tore am 1.8.2010 gelohnt.

Auch schon ganz schön voll. Anmeldung RTF Rudie Bode 2005

Wir unterhielten uns über den Mitternachtsmarathon in Nortorf, genauer über Bernd Schmidts Enttäuschung zur Beteiligung. Helmut hatte auch ein paar Vorschläge, was man noch besser, bzw. signifikanter machen könnte. Menschenmassen, auch auf dem Rad, sind aber irgendwie zu beherrschen und der Drang zur Größe (ausgedrückt in Teilnehmerzahlen) sind eine zweischneidige Sache. In Duisburg sind 21 Tote zu beklagen, weil irgendetwas zu groß und zu viel geworden ist. (Siehe auch http://www.heise.de/tp/blogs/6/148106)

Der Vergleich von Love-Parade mit einer RTF-Veranstaltung mag einigen weit hergeholt erscheinen, aber praktisch alles, was da durch die Medien als Beteiligte ging, ist einem als RTF-Veranstalter geläufig.  Man hat mit Genehmigungsbehörden und manchmal auch mit der Polizei direkt zu tun. Die Überlegung, ob man die Politik mit einbezieht ist anzustellen. Manches bekommt man, wenn man den Bürgermeister fragt und eben nicht den Hausmeister.  Helfer sind zu gewinnen und einzuteilen, Materialien zu organisieren und auch eine Strecke ist auszuwählen.  Und ist Tanz nicht auch Sport und nicht nur Kultur? Und ist Sport nicht auch Kultur? Und was ist überhaupt Kultur?      
 
Die Hauptfrage ist aber, warum wollen die Teilnehmer eine Nummer in einer großen Menschenmasse sein?  Warum beschweren sich RTF-Starter über 10 ,-€  und zahlen das Mehrfache für die Cyclassics?  Warum nehmen 20.000 an der Vätternrunde teil und am Mitternachtsmarathon nur  100. Warum wird bei der Cyclassis gefahren, aber keine richtige Radrennen?  Warum mehr Aufwand an Zeit, Kosten, zusätzliche Unannehmlichkeiten, nur um irgendwo in einem großem ganzen unterzugehen ?  Verständlich ist das alles nicht.
 
Oder doch? Als  Banker in einer systemrelevanten Bank sind die Boni gesichert, egal ob man die Karre gegen die Wand gefahren hat.  Zur Not bezahlt die Allgemeinheit.  Groß ist schön!