Eulen- PBP

Eulen – PBP

16/17.Juni 2012

Was issn das? Eulen PBP? Nicht Paris-Brest-Paris, nein

Peine- Brocken- Peine !

Aha! Also Brocken, das ist der „höchste Berg Niedersachsens“ aber wo ist Peine?

 

Peine ist eine Stadt in Niedersachsen, in der meistens nichts los ist. Es gibt ein Schützenfest, das heißt „Freischießen“ und wenn man in Gegenwart eines Peiner Bürgers Schützenfest sagt, dann wird’s ungemütlich. Die Anreise von Eutin in diesen Ort dauerte 5,5 h. Ich hatte mich zufällig für diese Veranstaltung angemeldet. Bergtraining im Harz ist immer gut und ich wollte mal sehen, ob ich den selbsternannten Titel „Bergfahrer“ aus dem Vorjahr noch tragen darf.

Das Konzept der Veranstaltung: 150 km Rennrad nach Bad Harzburg- dann umsteigen aufs MTB und hinauf zum Brocken. Alternativ wäre es auch mit dem Rennrad gegangen.

Übernachtung war im Naturfreundehaus vorgesehen und am Sonntag zurück nach Peine.

Also 5,5 h Anreise mit der Bahn waren nicht der Hit aber ich wurde freundlich von Thomas am Bahnhof empfangen. Bei ihm konnte ich übernachtete- wir sprachen noch über FlensburgXHamburg. Thomas und auch Andre haben sich beide dafür angemeldet- auch dies ein Grund hier mit zu fahren. Samstag morgen zunächst  mit Thomas zu Jörg, Auto mit Rad tauschen und dann mit Jörg zu Andre und Sylvia, wo schon Kaffee und geschmierte Brötchen auf uns warteten. Diese 20 km waren noch trocken aber pünktlich zum Start fing es an zu regnen. Es war nicht viel und es war warm- oder war mir nur so warm vom hohen Anfangstempo. Ich fragte mich, ob dieses hohe Anfangstempo wohl bis Bad Harzburg durchgezogen würde oder ob es nicht vernünftiger wäre, die ersten Kilometer langsamer anzugehen. Ich passte mich an und fuhr mich langsam warm. Ungefähr alle 50 km sollte es Verpflegung geben. Sylvia und Thomas begleiteten den Tross mit dem Auto und verpflegten uns aufs Beste. Bis Hahnenklee hatten wir glaube ich drei ordentliche Steigungen mit bis zu 15 % Steigung. Ich hatte es nicht mehr rechtzeitig geschafft meine Kompaktkurbel zu montieren und so gingen mir die Gänge aus und ich musste viel im Stehen fahren.

Lief ganz gut. Am Ende bekam ich die Auszeichnung für den Bergkönig RR verliehen.

Ab Hahnenklee wurde, was bis dahin erträglich war, richtig eklig. Bergab im Regen, nervende Autofahrer und deutlich kälter war es hier oben im Harz auch. Ich fror. Darauf hatte ich gar keine Lust. In Bad Harzburg wollte ich nur noch aus den nassen Klamotten heraus und…

Ich hatte mich ja aus praktischen Gründen für die Rennradvariante zum Brocken entschieden und nun sah es so aus, als wir (2) nicht mehr weiter fahren wollten. In der Zwischenzeit bereiteten sich die anderen auf den MTB- Teil vor. Nä, ich zieh die nassen Klamotten heute nicht mehr an- doch als Jörg, der nicht mehr weiter wollte, mir anbot sein Enduro – MTB zu leihen, hat es glaube ich keine 3 Minuten gedauert, bis ich wieder in den Klamotten war.

Der Spass konnte weitergehen oder, besser gesagt, jetzt erst beginnen. Ich musste mich natürlich erst einmal an die giftigen Bremsen gewöhnen. Ein leichtes Krümmen der Finger, und schon ging das Vorderrad in die Federn. Unsere drei Guides heizten über die Pisten- bei mir lief es nur bergauf gut. Ich fuhr viel im Stehen. Der Anstieg, ich glaube es waren ca 25 km war ganz schön heftig. Manche Passagen ließen sich auch im kleinsten Gang nicht mehr treten und wir mussten schieben. Wurzeln, Steine ohne Ende – kräftezehrend. Immer wieder warteten wir und sammelten uns an Kreuzungen. Brockenfoto und dann wieder runter, weil der Wirt sonst maulig wird? Wir streikten. Ein Kaffee muss her. Oben im Turmcafe wurden wir fündig.

So gestärkt konnten wir den downhill in Angriff nehmen. Nichts für mich, obwohl das Rad eigentlich dafür gemacht ist. Immer wieder absteigen- über Wurzeln und Steine hinweg. Manchmal wurde ich mutiger und ließ es mal laufen, aber…. Nix für mich. Es muss rollen.

Weiter unten gab es mal einige trails, die weniger schwierig waren. Da machte es bei 62 km/h sogar richtig Spass!

In der Herberge: kurz duschen und ran an die Nudeln. Wir orderten zweimal nach bis alle Bäuche gefüllt waren. Eine nette Runde. Am nächsten morgen wieder beim Früstück- Stimmung war gut.

Endlich wieder Rennrad fahren. Wieder wurde am Anfang mächtig geheizt. Das war mir nur recht, denn ich wollte nicht noch einmal 5,5 h zurück fahren. Ab Hildesheim gab es eine günstige Verbindung- in 2 h 20 nach Hamburg. Bis Bockenem fuhren wir noch gemeinsam bis zur ersten Verpflegung.  Ein netter Haufen Radfahrer die Eulen. Mit Rucksack machte ich mich auf den Weg nach Hildesheim. 27 km – der Zug fuhr in 1 h 10 min. Nicht bummeln. Doch die Beine waren schwer vom Vortag. Ein Hügel musste noch gequert werden und der Bahnhof gesucht. Geschafft! Diesmal hatte ich eine gute Zugfahrt und der IC war sogar zu früh in Hannover. In Hamburg fuhr ich nach Volksdorf. Der Marathon des RG Hamburg endete gerade und ich konnte mit den Eutiner noch ein bisschen schnacken, die gerade ins Ziel kamen.

Jetzt weiß ich, dass der Eulen PBP eine toll organisierte Radtour mit netten Leuten ist und das man am Anfang heizt, weil es einfach Spass macht und dass mir das Bergauffahren besser gelingt als das  Bergabfahren und das es der Wurmberg ist.

Kommentare

Brocken und Brockenstraße

Moin,
schön zu lesen, dass auch gestandene Radler Probleme bei der Brocken-"Besteigung" haben :-). Eine Anmerkung, der Brocken ist nicht der höchste Berg Niedersachsens, denn der Brocken liegt in Sachsen-Anhalt.
Mit Freude konnte ich im Juli feststellen, dass die Brockenstraße derzeit hergerichtet wird und so absehbar  auch für Rennradler wieder besser zu befahren ist.
Es grüßt der Jens
 
 

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