Hafenrundfahrt (oder so ähnlich)

Die erste Geländeradtour des Winters 2013/2014 ab Bergedorf in diesem Jahr. 9 TeilnehmerInnen  und gut 60 km.

Entdeckungspotential gibt es sogar vor der Haustür. Man lässt das Rennrad in der Garage und steigt aufs Geländerad. Schon wird die andere Seite vom Deich, da wo die Elbe fließt, befahrbar. Außerdem gibt es in Hamburg einen Hafen und Wilhelmsburg gilt als die gerade entdeckte Hamburger Provinz der Stadtplanung. Es war also an der Zeit, sich das mal alles in Ruhe anzusehen.

Der Bergedorfer Bahnhof liegt ganz in der Nähe des Bergedorfer Hafen. Die Bille wurde aufgestaut und 1443 der Schleusengraben zur Doven Elbe gebuddelt. Seitdem besuchen die Hamburger, die Bergedorfer mit ihren Alsterdampfern. Am alten Kran vorbei, führte unsere Strecke weitgehend dem Kanal folgend, zur Krapphofschleuse. Der Sturm der vergangenen Tage hatte hier im Binnenland immerhin noch eine Weide geschafft. Ansonsten trafen wir bei unserer Tour immer mal wieder auf einzelne Äste und viel zusammengewehtes Laub, aber keine wirklichen Schäden. Und auch uns war das Wetter ziemlich gewogen, jedenfalls hatte der Regen rechtzeitig vor 12:00 Uhr aufgehört und der Wind war nur schwach.

Die nächste Schleuse, die eigentlich dran gewesen wäre, war die Tatenberger. Da fließt die Dove Elbe in die Norderelbe. Der Streckenplaner bevorzugte allerdings den Schlenker über den Golfplatz, warum auch immer. Aber am Holzhafen gab es wieder freien Blick aufs Wasser und auf das Kraftwerk Tiefstack am andern Ufer. Ab Rothenburgsort gibt es mehrere Möglichkeiten trockenen Rades über die Elbe zu kommen. 2-3 Straßenbrücken und verschiedene Bahngleise stehen zur Auswahl. Wir entschieden uns für die Freihafenelbbrücke (die mit der Aussicht auf die Elbphilharmonie).

Über nicht ganz legale Pfade ging es dann wieder irgendwie zurück, also Elbaufwärts. Am Kreetsand wurde zunächst Sand aufgespült, der jetzt wieder abgebaggert wird. Von irgendetwas muss die Bauwirtschaft ja leben. Hier soll ein parkähnlicher „natürlicher“ Auwald entstehen. Wahrscheinlich werden dann irgendwelche Schützer, das Radfahren dort verbieten wollen.       

Hamburgs kleinster Leuchtturm steht an der Bunthäuser Spitze. Er ist knapp 7 m hoch und nicht mehr in Betrieb. Das ist auch die Stelle, an der sich die Elbe in Norder- und Süderelbe aufteilt. Von hieran ging unser Tour nur noch bergab, jedenfalls im Prinzip. Unsensible Radfahrer werden keinen Höhenunterschied zwischen der Bunthäuser Spitze und dem Bubendey-Ufer, dem Endpunkt unserer Tour verspüren, aber unter den Radfahrern gibt es auch sensible Gemüter.

Unter der Autobahnbrücke stand das Wasser auf dem Weg. Der sensible Tourenführer war im Zweifel, ob die Passage zumutbar sein würde. Aber für solche Fälle braucht es dann die Helden. Das Wasser reichte nicht ganz bis zur Nabe, aber für feuchte Füße. Unter der alten Harburger Elbrücke war trockenund sandig.

Die Süderelbe ist teilweise zugeschüttet, deshalb heißt die Verlängerung der Süderelbe zurück in die Norderelbe anders, nämlich Köhlbrand. Wir nahmen die Kattwykbrücke um rüber zu kommen. Auf der Brücke gibt es Straßenverkehr, Schienenverkehr und freundliche Sicherheitshinweise.

Der Sandhaufen vorm Altenwerder Containerterminal ist als Park ausgebaut und befahrbar. Die Sonne bewegte sich zwar langsam, aber unerbittlich dem Horizont zu. Die Tourenleitung drängte auf Weiterfahrt, während einige doch die Aussicht genießen wollten. Aber sie wussten sich recht bald zu wehren. Es gab Kunstpausen wegen abgelaufener Kette und Reifenschaden. Aber wir haben es dann doch noch bei Tageslicht bis zur Köhlbrandmündung geschafft. Gegenüber, am anderen Elbufer (Dockland)lag MeinSchiff, groß und weiß. In der Ferne ragte der Michel auf und auf der anderen Köhlbrandseite glänzten die Faultürme der Kläranlage in der untergehenden Sonne. Die Beschreibung mag etwas euphorisch geraten sein, aber ich kenne Mitfahrerinnen, die finden so etwas romantisch.

Wenn man der Ausschilderung Dradenauhafen folgt und dann noch ein Stückchen weiterfährt kommt man zum Bubendey-Ufer (Fähranleger). Wenn man sich rechts hält kommt nach einem guten Kilometer Pflasterstraße eine Hochwasserschutzmauer. Rüber steigen und Fotos machen waren der nächste Programmpunkt auf unserer Hafenradtour. Zum Abschluss gab es dann noch so etwas wie Waldweg zwischen Zaun und Hochwasserschutzanlage. Die Fähre kam genau richtig und war überraschend voll. Ohne Wartezeit ging es mit dem HVV-Fahrschein elbaufwärts, den Landungsbrücken zu.

Kommentare

Letzten Samstag

Eine wirklich supertolle Tour, welche sehr viel Spaß gemacht hat! Das erste Mal unter der Köhlbrandbrücke durch. Beeindruckend der Blick nach oben! Die Strecke durch den Ölhafen und die Ex-Straße kurz vor Finkenwerder waren mir völlig unbekannt.