Nicht zu vergessen

Brevet Rund um Berlin (das Dorf in Ostholstein), 16 StarterInnen , 200 km bei schönem Wetter auf pfannkuchenkompatibler Rollerstrecke 

Das Wetter wurde, wie es der Wetterbericht versprochen hatte: Herbstwetter wie es die Radfahrer mögen. Der Wind hätte sich vielleicht etwas mehr zurückhalten können. Aber was ist schon perfekt. Die Strecke führte südlich aus Eutin heraus über Bad Segeberg nach Neumünster. Der Rückweg erfolgte über Preetz. Es waren überwiegend ruhige Nebenstraßen im Angebot, die sich auch gut fahren ließen. Zum Glück war es trocken, denn es befand sich reichlich Lehm, von den Treckern der Bauern, auf der Strecke. Ansage am Start

Gerald hatte die alleinige Schlüsselgewalt über das Riemannhaus und er konnte auch die Kaffeemaschine bedienen. Für die Anmeldeformalitäten war Michael zuständig. Man warf mir zwar vor vor, ich hätte grußlos mit über 190 auf der Autobahn überholt. Aber das kann nicht sein, mein familienfreundlicher Dieselkombi hat eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h und das Pedal war nicht am Bodenbrett. Wie dem auch sei, ich war rechtzeitig da. Nach Kaffee und Kuchen war mir zwar nicht, hatte aber noch Muße, die Startatmosphäre zu geniessen. Günter war sogar noch vor mir da und hat wohl zuviel davon genossen. Gerald wollte dann kurz nach 9:00 Uhr seine Ansage machen und konnte nicht loslegen, weil einer immer noch am Rad schraubte. Das wichtigste war, dass in Neumünster eine Pfannkuchenquelle erschlossen wurde.

Nachdem geklärt war, wo Süden liegt, konnte es dann losgehen. Wie die Rollerstrecken so eben sind, mal kommt ein kleiner Berg und Wind gehört auch dazu, dann gibt es eine scharfe Kurve und dann kommt schon wieder der nächste Hügel. Einige Teilnehmer sahen sich veranlasst, Definitionsfragen zu stellen. Dabei hatte Gerald sogar einen Berg ausgelassen, um die Strecke pfannkuchenkompatibel zu führen. Ludger hatte seine Familie in die Pflicht genommen. Wenn ich jetzt schreibe, wie es geschmeckt hat, kommen beim nächsten Mal viel zu viele.

Nicht das wir wirklich langsam gewesen wären, aber man konnte unterwegs mal über dies und jenes sprechen. z.B "Du hast doch mal geschrieben ..?" "Lass mich in Ruhe, ich schreibe um zu vergessen!" Man hat mir diese Aussage als einen Weg zur Selbsttherapie ausgelegt. Nicht das ich mich für genadenlos gesund halte, aber ich meinte folgendes: Man schreibt etwas auf. z.B. eine Telefonnummer und dann braucht man sich nicht mehr die Mühe machen, sie auswendig zu lernen. Genauso geht es mir mit meinen Texten. (sehr schön zum Thema:"Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat" siehe / 3. Kapitel). Es geht dabei darum, dass der Verfasser (nach einer gewissen Zeit) genauso viel Abstand zu seinem Text hat, wie jeder andere auch.

Manche haben weniger Probleme mit der Schwerkraft oder sind einfach besser trainiert. Zum Glück hatte ich Anselm am Hinterrad. Er trieb mich so den letzten Rolleranstieg vor Eutin hoch. Ich sah danach auch noch, wie Michael die Arme am Eutiner Ortsschild hob. Ein Auto dazwischen und dann eine rote Ampel, die ersten drei waren weg. Wir fuhren dann nach Wegbeschreibung um am Riemannhaus festzustellen, dass DönerB noch einen kürzeren Weg kannte. So geschlagen, duch überlegene Fitness und raffinierte Ortskenntnis, erreichten Anselm,Kalle und ich als letzte des Hauptfeldes das Riemannhaus.

Das mit der einen Dusche in der Ausschreibung ist übrigens ziemlich wörtlich zu nehmen. Es gibt zwei Duschen, aber die eine ist zugestellt mit Reinigungsgerät und Materialen. Noch ein Grund für mein Fazit: ihr anderen, die ihr nicht dabei wart: Es lohnt sich nicht, macht keinen Spass. Pfannkuchen machen dick! Bleibt lieber weg.

Bilder  

 

Kommentare

Danke Burkhard, deine

Danke Burkhard,

deine Berichte sind auf jeden Fall immer lesenswert.

Und fürs nächste Jahr arbeiten wir an dem Pfannkuchen- Döner!

Gerald