Finanzierung mit 0%. Man fragt sich, warum die Iren da nicht nachgefragt haben. Die Werbetafel am Bergedorfer Bahnhof ist eine der Konstanten bei der jährlichen Weihnachtsmarkttour nach Lübeck. Sie bietet in gewisser Weise einen Blick auf die Welt. Und die Welt war im wesentlichen weiß und glatt geworden. Persönlich habe ich damit durchaus meine Schwierigkeiten, insbesondere wenn ich nicht hinterm Ofen, sondern auf dem Rad sitze.
Wir führen keine Listen mehr, Bürokratieabbau und effektive Arbeitsabläufe werden durch die Fokussierung auf die Kernkompetenzen erreicht. Und die Kernkompetenz bei der Weihnachtsmarkttour ist es, als Gruppe gemeinsam das Ziel zu erreichen. Was gar nicht so leicht ist, wenn man vorne fahren will, ganz vorsichtig, und die meisten Mitfahrer weit weniger vorausschauend auf dem Rad agieren und es einfach laufen lassen. Ein Fels in der Brandung des Auseinanderfallens der Gruppe war wie immer Benno, eingeteilt als letzter Mann. Und es gelang, wir sind zusammen in Lübeck eingerollt. Jedenfalls haben wir keine Verluste bemerkt. Kalt war es, aber mit Sonne.
Der Zwischenhalt am U-Bahnhof in Großhansdorf ermöglicht Seiteneinsteigern die Teilnahme an der Tour und verkürzt die Anforderungen auf unter 60 Kilometer. Wir waren praktisch pünktlich, also vor 14:00 Uhr da. Man begrüßt die neuen Mitfahrer und nutzt die Möglichkeit noch einmal vor Lübeck Verpflegung zu fassen. Zwischen Großhansdorf und Lübeck gibt es dazu keine richtige Möglichkeit mehr, jedenfalls nicht auf unserer Strecke. Weil Michael sich noch um die Kaffeemaschine beim Bäcker kümmern musste, verzögerte sich allerdings die Abfahrt.
Viele der kleinen Asphaltwege, die man im Sommer mit dem Rennrad befahren kann, waren ausreichend mit Schnee bedeckt, sodass die Tourenleitung sich entschloss eine Waldpassage ausfallen zu lassen. Wir erreichten ohne Panne und ohne Sturz den Amazonas des Nordens (Wakenitz) und dann auch den Lübecker Weihnachtsmarkt.
Die Tour zum Weihnachtsmarkt ist sportlicher Mehrkampf. Also Rad, Glühwein, Bahn fahren und dann noch ein Abschlussbier in Hamburg. Es werden im Laufe der Zeit (wir haben 22 oder 23 bis Lübeck gezählt) immer weniger. Die "Halbsportler" fahren ganz schnöde mit dem Rad nach Hause. In der Bahn nach Hamburg waren wir noch 9 und im Finnegans Wake am Hamburger Rathaus sind für zu fünft angekommen. Sven und ich teilen uns den 3.Platz der Gesamt-Wertung. Es war schon Sonntag, als wir von der U-Bahnhaltestelle Mümmelmannsberg nach Hause rollten. Es schneite.
Kommentare
Finnegans Wake
...war ein wunderbarer Tag! Danke Burkhard! Nur auf der Heimfahrt von Finnegans Wake war mir merkwürdig kalt. Habe irgendwann bemerkt das ich meine Vereinsjacke vergessen habe. Falls sie jemand hat.... ist meine. Gruß Thomas